Papier

Recyclingpapier zu den Papiersorten

Recycling im weitesten Sinne als die Wiederverwendung schon gebrauchter Materialien zu interpretieren. Recycling ist wesentlicher Bestandteil sowohl des Umweltschutzes als auch der Rohstoffökonomie. Die Idee des Recycling (das englische Wort hat seinen Ursprung im griechischen "cyclos" = Kreis) wird in der Papierindustrie seit Mitte des vergangen Jahrhunderts systematisch verwirklicht.

Recycling-Papier

Papiere, die aus bedruckten Altpapieren und/oder unbedruckten Papierresten hergestellt werden. Diese Wiederaufbereitung ist ca. 5 mal möglich. Um sie als Druckpapiere nutzen zu können, wird mit Hilfe von Laugen und Druckluft (Floatation) die Druckfarbe des Altpapiers entfernt (De-Inking). Wichtigster ökologischer Aspekt des Recycling ist, Papier im Kreislauf zu halten und damit ein Anwachsen der Altpapiermengen auf Mülldeponien zu verhindern. Recycling-Papiere sind weicher, dunkler und weniger alterungsbeständig. Ihre Dimensionsstabilität für Mehrfarbendruck, Falzeigenschaften und Reißfestigkeit wurde in den letzten Jahren deutlich verbessert. Sie werden auch als Kopierpapier eingesetzt. Beim Druck und der Verarbeitung von Recycling-Papieren können Anpassungen an die Produktionseigenschaften notwendig sein.

Altpapier

Altpapier ist der Menge nach der wichtigste Rohstoff der Papierherstellung. Sein Anteil am gesamten Faserstoffeinsatz der Papierindustrie lag in 2006 bei 69,3 % (Zum Vergleich: Holzstoff = 7,6 %, Zellstoff = 22,9 %). Wegen seiner qualitativen Eigenheiten ist das Altpapier nicht in allen Bereichen der Papierherstellung voll einsetzbar. Die Altpapiereinsatzquoten betrugen 2006:

  • Verpackungspapiere 99 %
  • Zeitungspapiere 114 %
  • Hygienepapiere 57 %
  • Technische Papiere 41 %
  • Grafische Papiere 26 %

Die Vorstellung von einem lückenlosen Kreislauf von Alt- und Neupapier, bei dem das Altpapier der einzige Rohstoff der Papier- und Pappeherstellung wäre, ist bedauerlicherweise eine Illusion. Da sich nämlich bei jedem Einsatz die Qualität der Fasern verschlechtert, muss ständig ein gewisses Mindestmaß an frischem Material zugefügt werden, um einen "Recycling-Kollaps" zu vermeiden.

Definition nach DIN 6730: "Altpapier ist der Oberbegriff für Papier, Karton und Pappe, die außerhalb ihres Fabrikationsprozesses nach Verarbeitung oder Gebrauch erfassbar anfallen."

Umweltschutzpapier

Der Begriff ist eigentlich irreführend (Papier schützt nicht die Umwelt). Im Markt ist diese Bezeichnung nur noch selten anzutreffen. Papiere dieser Art unterscheiden sich von Recyclingpapieren dadurch, dass der Stoffeintrag in Form von Altpapier nicht deinkt wird, was zu einem niedrigen Weißgrad und zu einer begrenzten Einsatzfähigkeit führen.

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